Prominente fordern Kurswechsel in der Israel-Politik: Offener Brief an Kanzler Merz – Was steckt dahinter?

2025-08-06
Prominente fordern Kurswechsel in der Israel-Politik: Offener Brief an Kanzler Merz – Was steckt dahinter?
SWR3

Ein deutliches Signal aus der deutschen Kulturszene: Über 360 bekannte Persönlichkeiten, darunter Clueso, Nina Chuba und viele mehr, haben einen offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz gerichtet. Darin fordern sie eine Neubewertung der deutschen Politik gegenüber Israel im Kontext des Gaza-Kriegs. Der Brief schlägt eine neue Richtung vor, die über die bisherige Unterstützung hinausgeht und eine stärkere Berücksichtigung der humanitären Lage in Gaza sowie der Rechte der Palästinenser fordert.

Wer hat unterschrieben?

Die Liste der Unterzeichner liest sich wie das Who’s Who der deutschen Musik-, Film- und Kunstszene. Neben Clueso und Nina Chuba sind unter anderem auch Künstler wie Marie Bäumer, Ulrich Tukur, Anna Fery, Clemens Klötzke und viele weitere dabei. Die Bandbreite der Künstler zeigt, dass die Forderung nach einer veränderten Politik breite Zustimmung in der Kulturgemeinde findet.

Was fordern die Prominenten konkret?

Der Brief an Kanzler Merz ist klar und deutlich formuliert. Die Künstler fordern die Bundesregierung auf, sich stärker für eine Deeskalation des Konflikts einzusetzen und eine gerechtere Lösung zu fördern. Konkret wird unter anderem gefordert:

  • Eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Streifen.
  • Die Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
  • Die Anerkennung des Rechts der Palästinenser auf Selbstbestimmung und ein eigenes Territorium.
  • Eine kritische Auseinandersetzung mit der israelischen Besatzungspolitik.

Warum jetzt dieser Brief?

Die Entscheidung, einen offenen Brief zu veröffentlichen, sei nicht leicht gefallen, so die Initiatoren. Doch die zunehmende Zahl ziviler Opfer im Gaza-Krieg und die humanitäre Katastrophe, die sich dort abspielt, hätten sie dazu bewogen, ihre Stimme zu erheben. Sie sehen eine Verantwortung der deutschen Politik, sich stärker für Frieden und Gerechtigkeit in der Region einzusetzen.

Reaktionen und Kontroversen

Der Brief hat bereits für heftige Diskussionen gesorgt. Während einige die Forderungen der Künstler begrüßen und als Zeichen der Solidarität mit den Palästinensern sehen, kritisieren andere den Brief als einseitig und parteiisch. Auch die politische Reaktionen lassen auf sich warten. Friedrich Merz hat sich bisher noch nicht öffentlich zu dem Brief geäußert.

Der offene Brief ist ein wichtiges Signal, das zeigt, dass die deutsche Kulturszene sich nicht scheut, politische Positionen zu beziehen und die Bundesregierung zur Verantwortung zu ziehen. Ob der Brief tatsächlich zu einer Veränderung in der deutschen Israel-Politik führen wird, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Die Debatte über die deutsche Politik in der Region ist in vollem Gange.

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